vocatium magazin

Berufe im Porträt

Berufsziele im Fleischerhandwerk

Abwechslung durch Vielfalt

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Überall gibt es heute vegane Wurst oder Burger – doch trotz der öffentlichen Präsenz von solchen Alternativen gehört Fleisch weiterhin zum beliebtesten Essen der Deutschen. Zwischen traditionellen Spezialitäten und moderner Trendküche bietet das Handwerk viel Abwechslung und spannende Herausforderungen – sogar eine Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks gibt es.

 

(ps) Das Fleischerhandwerk zählt zu den Traditionsbranchen der Lebensmittelproduktion. So hat praktisch jede Region ihre eigenen Spezialitäten, sei es die Stracke aus dem Eichsfeld, Rostbratwürstchen aus Nürnberg oder Schinken aus dem Schwarzwald. Hackbraten, Kasseler, Schnitzel, Königsberger Klopse, Buletten oder Frikadellen oder Fleischpflanzerl – auch die heimische Küche bietet ungezählte Traditionsrezepte. Aber auch neue Trends gehören dazu: Man kommt kaum mehr an Pulled Pork, Beef Jerkey oder anderen zahllosen Grillspezialitäten vorbei. So bietet das Handwerk spannende Ausbildungen für einen abwechslungsreichen Markt.

Fleischer*in

Fleischer*innen sind für die Fleischverarbeitung zuständig. Sie erhalten das Fleisch vom Schlachter und bereiten es für den weiteren Verkauf oder die Weiterverarbeitung vor. Dafür zerlegen sie das Fleisch bzw. schneiden es zurecht, so dass es direkt verkauft werden kann. Aber sie stellen auch die Fleischspezialitäten her: Es wird geräuchert, gekocht oder Wurst gemacht. Viele Fleischer*innen bieten auch küchenfertige Gerichte an, wie Rouladen, Schnitzel oder Cordon bleu, sowie saisonales Essen etwa für den Grill. Auch Kundenberatung und Verkauf gehören zu den Aufgaben, wenngleich natürlich weniger, als bei den Fleischereifachverkäufer*innen. 

Die im Regelfall dreijährige duale Ausbildung setzt keinen bestimmten Schulabschluss voraus. Die Ausbildung kann bei Handwerksbetrieben, aber auch in der fleischverarbeitenden Industrie absolviert werden. Nach der Ausbildung gibt es eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten. Neben dem Meister kann man sich auch zum/zur Techniker*in in der Lebensmitteltechnik weiterbilden. Mit dem Meister gibt es ferner die Möglichkeit, an Unis und Fachhochschulen Lebensmitteltechnologie zu studieren. Wer sich für die finanziellen oder betriebswirtschaftlichen Bereiche interessiert, kann weiterhin Handelsfachwirt*in oder -betriebswirt*in werden. 

Fleischereifachverkäufer*in

Fachverkäufer*innen sind die Spezialist*innen für Fleischwaren. Sie machen "den Kunden die Fleischerware schmackhaft", wie der Fleischer-Verband es schreibt. Wichtig dabei ist die umfassende, genaue Kenntnis über Fleisch und Fleischprodukte, deren Herstellung und auch deren Präsentation, um die Kund*innen gut und kompetent zu beraten. Zur Ausbildung gehört auch das Zubereiten von Speisen -  vom Fleischsalat bis zur Wurstplatte. Denn die meisten Fleischereien bieten heute in der Theke und für Catering fertige Gerichte an. "Die Vielfalt der Aufgaben sorgt dafür, dass der Arbeitsalltag spannend bleibt. Das macht Freude. Speziell die Catering-Aufträge für Hochzeiten sind immer wieder ein besonderes Ereignis", sagt Kathrin Meier, Mitglied der Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks über ihren Beruf.

Die kundenorientierte Ausbildung setzt Freude an Kommunikation und Beratung voraus. Für Fachverkäufer*innen bieten sich gute Weiterbildungsmöglichkeiten: im Handelsbereich, etwa als Fachwirt*in für Vertrieb im Einzelhandel, oder als Handelswirt*in. Ebenfalls können sie sich zu Geprüften Verkaufsleiter*innen im Lebensmittelhandwerk weiterbilden und übernehmen damit Führungsaufgaben im Betrieb. 

Eine Nationalmannschaft im Fleischerhandwerk? 

Ja! Wie in praktisch jedem Handwerk gibt es viele spannende Wettbewerbe um die besten Produkte wie z.B. der Weißwurst – das klingt erstmal regional, aber eine der besten Weißwürste Deutschlands kommt aus Hannoversch Münden in Niedersachsen. Darüber hinaus  gibt es auch internationale Wettbewerbe und große Events. "Wir sind sozusagen die Botschafter des Fleischerhandwerks und repräsentieren es zum Beispiel auf Veranstaltungen", erläutert die 21jährige Kathrin Meier, die als Fleischereifachverkäuferin Mitglied der Mannschaft ist. "Mich hat die Zeit mit der Nationalmannschaft bisher total inspiriert," sagt Kathrin. "Zum einen ist das einfach eine tolle Truppe, zum anderen bringt mir der Austausch mit den anderen Fleischern und Verkäuferinnen total viel. Mir ist bewusst geworden, wie viel im Fleischerhandwerk geht!"

Weiterführende Informationen:

Fleischer*in: https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/bkb/50924.pdf 

Fleischereifachverkäufer*in: https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/bkb/13804.pdf 


Quellen:

https://www.handwerk.de/infos-zur-ausbildung/ausbildungsberufe/berufsprofile/fleischerin 

https://www.fleischerberufe.de/berufe/fleischer/start 

https://www.fleischerberufe.de/berufe/fleischerei-fachverkaeuferin/start 

https://www.karriere-handwerk.net/fleischereifachverkaeufer-in/ 

https://www.fleischerberufe.de/karriere/perspektiven 

https://www.gutergenuss.de/mir-gefaellt-die-abwechslung-interview-mit-fleischereifachverkaeuferin-kathrin-meier/ 

https://www.nationalmannschaft-fleischerhandwerk.de/ 

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