vocatium magazin

Berufe im Porträt

Berufsziel Kaufmann*frau im Tourismus

Zwei Ausbildungen, ein Ziel: glückliche Urlauber*innen

Bild von Freepik.

Die kaufmännischen Seiten des Tourismus werden von zwei spannenden Ausbildungen getragen: den „Kaufleuten für Tourismus und Freizeit“ sowie den „Tourismuskaufleuten für Privat- und Geschäftsreisen“. Zwei Facetten eines abwechslungsreichen Berufs!

 

(ps) Wer als Tourist*in unterwegs ist, merkt davon meist nicht viel und soll auch gar nichts davon merken: organisierte Urlaubsreisen bedeuten viel Arbeit, Planung und Kalkulation. Sei es die Busreise nach Koblenz, der Urlaub im Freizeitpark, eine Woche all-inclusive auf Mallorca oder die Geschäftsreise nach Shanghai. Sie alle wollen organisiert, aber natürlich auch angeboten und verkauft werden. Und hier kommen die Tourismuskaufleute ins Spiel!

Hier gibt es die zwei Ausbildungen zu „Kaufleuten für Tourismus und Freizeit“ sowie „Tourismuskaufleuten für Privat- und Geschäftsreisen“. Wer sich da im ersten Moment „Hä?“ denkt, ist vermutlich nicht alleine – was da jetzt der Unterschied sein soll, muss man erstmal aufdröseln. Eigentlich ist es aber ganz einfach: beide Ausbildungen beschäftigen sich mit Organisation und Vermittlung von Reisen, die „Kaufleute für Tourismus und Freizeit“ haben dabei ihren Fokus auf Inlandsreisen, „Tourismuskaufleute für Privat- und Geschäftsreisen“ fokussieren auf Auslandsreisen. Nicht zu vergessen sind natürlich die kaufmännischen Inhalte, die sich beide Ausbildungen teilen, wie zum Beispiel Buchhaltung und Rechnungswesen.

Schwerpunkt Inland: Kaufleute für Tourismus und Freizeit
 

„Die Gästebetreuung, das Team, das Konzept, die Arbeit am Tresen der Tourismusinformation, Veranstaltungsplanung und das Marketing – das alles macht mir einfach riesigen Spaß. Ich helfe einfach gern anderen Menschen“, berichtet Kaufmann für Tourismus und Freizeit Thore Paulsen in der Flensborg Avis. Damit hat er auch die meisten wichtigen Aspekte des Berufs genannt, in anderen Worten: Organisation, Vermittlung, Beratung und Kundenbetreuung, sowie Marketing spielen alle eine große Rolle in Ausbildung und Beruf.

Der 23-Jährige hat seinen Traumjob gefunden: „Ich habe mich persönlich weiterentwickelt, auch weil ich in einem tollen Team gewachsen bin. Dieser Beruf macht einfach was mit einem.“ Auch die Berufsaussichten sind gut – Jaqueline Honnens von der Tourismus Agentur Flensburger Förde (TAFF) betont: „Junge Leute wie Thore finden mit dieser Ausbildung überall Jobs in der Tourismusbranche.“

Schwerpunkt Ausland: Tourismuskaufleute für Privat- und Geschäftsreisen
 

Tourismuskaufleute haben ganz ähnliche Aufgaben, auch hier geht es hauptsächlich um Produktmanagement und Kundenbetreuung – mit dem großen Unterschied, dass es bei den Reisen ins Ausland geht. Hinzu kommt auch der Fokus auf Geschäftsreisen, die natürlich andere Anforderungen stellen, als eine private Freizeitreise.

„Das Besondere an diesem Beruf ist für mich, sich um die schönste Zeit des Jahres für den Gast zu kümmern. Reisen ist eine Leidenschaft“, erzählt Vanessa Bürgel dem Portal Reiseträume. Auch den Trend, sich online seine Reise selbst zu organisieren, sieht sie gelassen: „Wir sind stets Ansprechpartner – vor, während und nach der Reise. Wir haben in den letzten zwei Jahren den Trend gespürt, dass viele Gäste, die bislang online im Internet ihre Reisen buchten, genau aus diesem Grund zu uns ins Reisebüro gewechselt sind.“

Die Ausbildungen
 

Beide Ausbildungen sind dual, dauern im Regelfall drei Jahre und setzt keinen bestimmten Schulabschluss voraus. Zu den Anforderungen zählen Teamfähigkeit, gute Sozialkompetenzen, Organisationsfähigkeit sowie ein gutes Verständnis für Mathematik und Wirtschaft. Kenntnisse in Fremdsprachen sind insbesondere für die Tourismuskaufleute ebenfalls wichtig.

Das Durchschnittseinkommen liegt laut Arbeitsagentur für beide Berufe bei 3.127 Euro.

Klassische Arbeitsorte sind Reisebüros (als Ladenlokal oder online) und Reiseunternehmen, kommunale Träger, Reedereien, Flughäfen, aber teilweise auch Unternehmen, bei denen man es so gar nicht erwarten würde: beispielsweise bilden auch Sparkassen oder der Porzellanhersteller Villeroy&Boch Tourismuskaufleute aus.


Weitere Informationen:

BerufeNet: „Kaufmann*frau - Tourismus und Freizeit“: web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/33235

BerufeNet: „Tourismuskaufmann*frau (Privat- und Geschäftsreisen)“: web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/93277

 

Quellen:

Flensborg Avis: „Durchstarten im Tourismus: ‚Es macht was mit dir!‘“, Sven Sörensen, 14.09.2024; online: www.fla.de/annoncer/annoncesaersider/74547/durchstarten-im-tourismus-es-macht-was-mit-dir-

Reiseträume: „Mehr als ein Lichtblick: Ein Strahlen.“, Vanessa Bürgel im Interview mit Doreen Ludwig, o.J.; online: www.packdiekoffer.de/interview-vanessa-buergel/

 

20.01.2024

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