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Berufe im Porträt

Berufsziel Konditor*in

Viel mehr als Dubai-Schokolade!

Zitronenkuchen. Bild von rawpixel.com auf Freepik

Wer kann schon saftigem Schokokuchen widerstehen? Oder einem fluffigen Erdbeer-Macaron? Einer Zartbitterpraline mit Orangencremefüllung…? Liebe, aus Zucker gemacht. Das findest du auch? Dann ist vielleicht eine Ausbildung im Konditoreihandwerk was für dich!

 

(ps) 2024 war das Jahr der Dubai-Schokolade – ein viraler Hype, der auf TikTok losging und die halbe Welt begeisterte. Binnen kürzester Zeit ist auch die Industrie auf den Zug aufgesprungen und inzwischen gibt es die Vollmilchschokolade mit Pistazienfüllung überall. Ursprünglich erfunden hatte diese Schokolade aber Sarah Hamouda schon 2021. Die britisch-ägyptische Schokoladen-Konditorin, die sich in Dubai selbstständig gemacht hat und dort in Handarbeit Schokolade fertigt, war selbst überrascht von dem Hype. Bei dieser Erfolgsgeschichte spielen natürlich auch Zufall und Glück eine Rolle, doch sie zeigt: mit einer guten Idee, mit Kreativität und Liebe zum Handwerk kann man alles erreichen!

Aber natürlich kann die Konditorei viel mehr als nur Dubai-Schokolade. Es ist ein spannendes Berufsfeld mit vielen Spezialisierungen und breit gefächerten Arbeitsmöglichkeiten: vom gemütlich-plüschigen Altstadtcafé über die Küchen guter Restaurants bis hin zur Industrie finden sie überall Einsatz und machen mit ihrer Arbeit die Kund*innen glücklich.

In der Ausbildung lernen Konditor*innen alles, was der Süßspeisemarkt hergibt. Angefangen bei Kuchen und Torten, den zahllosen Teigsorten wie Blätter-, Hefe-, Mürbe- oder Lebkuchenteig, Kleingebäck, Pralinen, Trüffel und Schokolade, Zuckerwaren, Speiseeis, Marzipanherstellung und und und. Mit der Konditoreiausbildung in der Tasche kannst du dich auch auf die Herstellung bestimmter Produkte spezialisieren. So gibt es eine Reihe von Fort- und Weiterbildungen, Kursen und Seminaren, mit denen du dann z.B. Chocolatier*ère (Fachkraft für Schokolade) oder Pâtissier*ère (Fachkraft für Süßspeisen in Restaurantküchen) werden kannst. Als Pâtissier*ère tauschst du also die Backstube gegen die Küche und wirst Teil eines Restaurantteams. Regional gibt es auch noch weitere Spezialisierungen, etwa im Aachener oder Nürnberger Raum die Lebkuchenbäckerei.

Kunst zum aufessen
 

Die Konditorei gehört ohne Zweifel zu den kreativsten Lebensmittelberufen. Natürlich gibt es hier Routinearbeiten, schließlich soll die Schwarzwälder Kirschtorte auch aussehen wie eine, und nicht mal so, mal so. Aber gerade wenn es um Kundenwünsche geht, wie eine Hochzeits- oder Geburtstagstorte, oder um Produktentwicklung, um eine neue Süßspeise anzubieten, können sich Konditor*innen richtig kreativ ausleben. Im hochpreisigen Segment, in dem die Kundenwünsche natürlich besonders anspruchsvoll sind, aber auch auf Wettbewerben, werden nicht selten regelrechte Kunstwerke und Skulpturen aus Zucker & Co. gefertigt. Auch als Pâtissier*ère hat man hier zwar viel Streß, kann aber regelmäßig neue Kreationen ausprobieren und die Gäste mit der Optik beeindrucken und mit dem Geschmack glücklich machen.

Die Ausbildung
 

Die duale Ausbildung dauert im Regelfall drei Jahre und setzt keinen bestimmten Schulabschluss voraus. Zu den Anforderungen zählen neben Kreativität vor allem Organisationsfähigkeit, Teamfähigkeit, handwerkliches Geschick und Sorgfalt. Die Ausbildungsvergütung schwankt je nach Bundesland und beträgt im ersten Lehrjahr zwischen 700 und 930 Euro – und ist damit leider vergleichsweise gering. Das Durchschnittsgehalt ist mit 2.721 Euro allerdings wieder branchenüblich, beispielsweise Bäcker*innen oder Köch*innen haben das gleiche Durchschnittsgehalt.

Klassische Arbeitsorte sind Konditoreien, Bäckereien und Cafés, (Hotel-)Restaurants und Großküchen, sowie Lebensmittelhersteller in der Industrie. Zu den Aufgaben gehören neben der Süßwarenherstellung je nach Betrieb auch Kundenberatung, Verkauf und Einkaufsplanung.

Wie schon erwähnt gibt es eine Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten. Aufgrund der Schnittstelle zwischen Handwerk und Industrie sowie Backstube und Küche sind Chancen hier vielfältig. Im Handwerk gibt es den Meisterbrief zum*zur Konditormeisterin, wer in der Industrie tätig ist, kann auch Industriemeister*in für Süßwaren werden. Ebenso gibt es Weiterbildungen für Verkaufsleitung oder kaufmännische Betriebsführung, und später natürlich Studienmöglichkeiten etwa für Ernährungswissenschaften oder Lebensmitteltechnologie.

Beste Aussichten also für deine Karriere im Konditoreihandwerk! Und wer weiß – vielleicht erfindest du ja den nächsten viralen Süßwarenhype?


Weitere Informationen:

BerufeNet: „Konditor*in“: https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/3654

BiBB: „Konditor*in“: https://www.bibb.de/dienst/berufesuche/de/index_berufesuche.php/profile/apprenticeship/74564645

 

 

14.01.2025

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