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Ausbildung 2021: Azubis gesucht!

"Fast überall mehr Ausbildungsstellen als Bewerber"

Quelle: freepik
16.06.2021 Beitrag teilen
Ausbildung und Studium

Mangelware Azubi: Laut Statistischem Bundesamt mache sich der "Corona-Effekt" auf dem Ausbildungsmarkt bemerkbar – 2020 wurden 9,4 % weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen, ein nie dagewesener Einbruch. Auch 2021 suchen die Betriebe händeringend nach Azubis. Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit, führt dies u.a. auf das Fehlen von Berufsinformationsmessen zurück.

Mangelware Azubi: Laut Statistischem Bundesamt mache sich der "Corona-Effekt" auf dem Ausbildungsmarkt bemerkbar – 2020 wurden 9,4 % weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen, ein nie dagewesener Einbruch. Auch 2021 suchen die Betriebe händeringend nach Azubis. Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit, führt dies u.a. auf das Fehlen von Berufsinformationsmessen zurück.

Man hört es aus allen Teilen des Landes: überall gibt es noch tausende freie Lehrstellen, doch die Bewerber*innen bleiben aus. Besonders das Gastgewerbe ist betroffen, aber der Mangel zieht sich quer durch alle Branchen. Länder, Arbeitgeber und Gewerkschaften haben beispielsweise den "Sommer der Berufsausbildung" ausgerufen, um dem entgegenzuwirken. "Die Corona-Krise darf nicht zur Ausbildungs- oder Fachkräftekrise werden", so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier laut BR. 

Die Ausbildungszahlen in Deutschland sind allerdings seit Jahren schon rückläufig. Selbst beispielsweise im wirtschaftlich starken Bayern sind die Azubi-Zahlen seit 2008 um 12 % gesunken, und ebenfalls seit 2008 liegt das Angebot für Ausbildungsstellen bundesweit kontinuierlich über der Nachfrage. Obwohl das Angebot im selben Zeitraum um etwa 100.000 Plätze zurückgegangen ist. Die Lage am Ausbildungsmarkt ist also schon seit einigen Jahren schwierig. Das Statistische Bundesamt konstatiert jedoch in einer Mitteilung: "Der aktuelle Einbruch ist in seiner Höhe aber bislang einzigartig."

Umso wichtiger ist das erfolgreiche Heranführen der Jugendlichen an die Chancen im Ausbildungsbereich. Hier sind die Möglichkeiten im Zuge der Corona-Krise noch stark eingeschränkt. "Es fehlen Messen, Praktika und es ist offensichtlich so, dass Online-Angebote nicht völlig den persönlichen Kontakt in der Schule durch Berufsorientierung und die begleitenden Maßnahmen abfedern können", so Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit. Insbesondere das Herstellen des Kontaktes zwischen "suchenden Firmen und suchenden Jugendlichen" sei ein großes Problem. Doch Scheele macht auch Hoffnung: "Die Chancen sind gut, auch in dieser schwierigen Zeit der Pandemie einen Start ins Berufsleben zu finden."


Quellen:
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/azubi-mangel-initiative-will-freie-ausbildungsplaetze-besetzen,SZMpE2k
https://www.br.de/nachrichten/bayern/br24-datenanalyse-ausbildung-im-abwaertstrend,SDPDTdb
https://www.jugendhilfeportal.de/fokus/coronavirus/artikel/sommer-der-berufsausbildung/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2042/umfrage/angebot-und-nachfrage-auf-dem-ausbildungsmarkt/
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/04/PD21_187_212.html;jsessionid=B5001486F8C5DE81A18627479A86D978.live742