76 Prozent virtuelle Kommunikation
Die Auswirkungen von Covid-19 auf den Arbeitsalltag

Seit über einem Jahr hält die Corona-Pandemie die Welt in Atem und beeinflusst massiv alle Bereiche des Alltags. Zu ihren Auswirkungen auf Kommunikation und Effizienz im Arbeitsleben hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kürzlich eine Studie veröffentlicht.

Demnach hat sich die Kommunikation innerhalb von Betrieben und Teams stark verändert und innerhalb kürzester Zeit in virtuelle Räume verlagert. Bei dieser Veränderung gab es jedoch große Unterschiede zwischen den Unternehmen, welche sich vor allem aus deren technologischen Ausstattung ergeben.

Obwohl in Deutschland bereits vor der Pandemie technische Lösungen existierten, die das Arbeiten von zu Hause aus grundsätzlich ermöglichten, gestaltete sich der erzwungene Umbruch im Jahr 2020 keineswegs überall reibungslos. So können etwa Bürotätigkeiten und die dort anfallende Kommunikation naturgemäß sehr viel einfacher ins Homeoffice verlagert werden als die Herstellung von Produkten oder der Verkauf von Waren im Einzelhandel.

Die Forscher des IAB wollten herausfinden, inwieweit die Ausstattung der Beschäftigten mit mobilen, internetfähigen Geräten (Notebooks, Smartphones) die Umstellung erleichterte oder nicht. Zudem wurden die Arbeitnehmer gefragt, ob sie ihrer Meinung nach effizienter oder weniger effizient als vor der Pandemie arbeiteten.

Laut der Studie stieg der Anteil der Beschäftigten, welche ganz oder teilweise virtuell kommunizierten, von 53 auf 76 Prozent. Dem gegenüber sank der Anteil der ausschließlich vor Ort kommunizierenden Personen von 16 auf rund 8 Prozent.

Wenig überraschend erscheint die Erkenntnis, dass Betriebe, welche ihrer Mitarbeiter bereits zumindest teilweise mit mobilen Endgeräten ausgestattet hatten, leichter mit dem Umstieg zurechtkamen als andere Unternehmen. Betriebe mit mittlerer oder hoher Ausstattung konnten den Anteil virtueller Kommunikation deutlich besser steigern (mittlere: von 59 auf 81 Prozent; hohe: von 57 auf 90 Prozent), als Betriebe mit niedriger Ausstattung (55 auf 59 Prozent).

Bei der Beurteilung der eigenen Arbeitseffizienz zeigte sich zunächst ein Einbruch. Im April 2020 sank die durchschnittliche Effizienz teilweise deutlich, in allen Ausstattungsbereichen.

Bis zum Oktober 2020 wandelte sich das Bild jedoch: 34 Prozent der technologisch gut ausgestattete Arbeitnehmer arbeiteten effizienter als vor der Pandemie. Bei den technisch nicht so gut ausgestatteten Unternehmen stieg dieser Anteil zwar auch auf 19 Prozent, gleichzeitig gaben 24 Prozent aber weiterhin Effizienzeinbußen an.

Unterm Strich bilanziert die Studie, dass virtuelle Kommunikationswege 2020 deutlich an Bedeutung gewannen und dass Unternehmen, welche technisch gut ausgestattet waren, mit dieser Veränderung besser zurechtkamen als technisch weniger gut ausgestattete Unternehmen.

Für die Umfrage wurden Arbeitnehmer privatwirtschaftlicher Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten befragt. Die Befragung ist repräsentativ.

Quelle: www.iab-forum.de/die-technik-macht-den-unterschied-wie-die-covid-19-pandemie-die-berufliche-kommunikation-und-arbeitseffizienz-veraendert-hat/