Unterricht

Die Corona-Pandemie hat die Welt weiterhin fest im Griff. Seit Beginn sind Schulen einer der am stärksten von ihren Auswirkungen betroffenen Orte. Die meisten Betrachtungen darüber richteten ihren Blick bisher vor allem auf Schüler*innen und Lehrkräfte. Untersuchungen der Hochschule Fulda zusammen mit den Universitäten Bielefeld und Trier zeigen jetzt, dass auch Schulleitungen unter den Zuständen leiden. Untersucht wurden arbeitsbedingte Stressbelastungen, gesundheitsriskante Strategien der Arbeitsbewältigung und gesundheitliche Beanspruchung der schulischen Führungskräfte. Die Wissenschaftler*innen sehen dabei vor allem für weibliche Schul- und Grundschulleitungen Handlungsbedarf.  


LUCA jetzt auch für den Unterricht

Die Bürosimulation „LUCA“ wurde für den Einsatz im Präsenz- oder Distanzunterricht entwickelt und soll zielgerichtetes und individuelles Lernen am simulierten Arbeitsplatz ermöglichen. Seit Mitte Oktober ist die Plattform online. Sie bietet kaufmännischen Auszubildenden die Möglichkeit, individuell am simulierten Arbeitsplatz zu lernen. Lehrkräfte können LUCA im Präsenz- und Distanzunterricht nutzen, um diesen mit Praxis anzureichern und kompetenzorientiertes Lernen zu fördern. Das Entwicklungsteam der Universität Mannheim feilt aktuell noch an der Benutzerfreundlichkeit. Die Plattform stößt aber bereits jetzt auf positive Resonanz. 


Mehrsprachigkeit wertschätzen

An der Uni Bremen hat eine vom Bundesbildungsministerium beauftragte Forschungsgruppe ihre Ergebnisse zur Frage präsentiert, wie Schulen mit transnationaler Mobilität umgehen können. Eine Kernforderung ist die Anerkennung von Mehrsprachigkeit an den Schulen durch das Anbieten von entsprechenden Sprachprüfungen, selbst wenn die Sprache nicht an der Schule gelehrt wird. Für das Forschungsprojekt wurden auch Schulen im Ausland besucht.  


Angeln als Schulfach

2018 war es so weit: der Lobbyverband der Angler in Mecklenburg-Vorpommern konnte an zwei Schulen Angeln als Unterrichtsfach an der Schule erproben. Ab dem neuen Schuljahr 2021/22 soll dieses Fach nun landesweit den Schüler*innen der 5. und 6. Klasse angeboten werden. Das vom Landwirtschaftsministerium getragene Projekt läuft zunächst bis 2024 und soll die "Umweltbildung" der Kinder erweitern und "fachliches Wissen auf dem Gebiet der Fischbiologie und der Gewässerökologie" sowie im "Naturschutz" vermitteln. 


Baden-Württemberg erlaubt Genderzeichen in Schulen

In Baden-Württemberg dürfen Schulen künftig selbst entscheiden, Genderzeichen wie bspw. das Sternchen „*“ in Prüfungen und Aufsätzen zuzulassen.  


"Luftfilter oder nicht" - das ist die Frage

Die Sommerferien im Jahr zwei der Corona-Pandemie neigen sich dem Ende zu und der Schulbetrieb soll weitergehen. Dabei ist vielerorts die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts in voller Klassenstärke geplant. Zugleich läuft die vierte Coronawelle an und die fünfte, durch die hochgefährliche Lambda-Variante, braut sich bereits am Horizont zusammen. Währenddessen hat sich an den schulischen Rahmenbedingungen kaum etwas verändert. Dabei stehen Luftfilter im Zentrum der Debatte. Ein Überblick. 


Sprachförderung hat Schlüsselrolle

Das Bamberger Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) hat die Geflüchtetenstudie ReGES vorgestellt und zieht eine gemischte Bilanz. Praktisch durchweg positive Ergebnisse werden dort erzielt, wo die Sprachförderung gut funktioniert. Hier gebe es allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Kinderbetreuung spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle – doch längst nicht jedes Kind bekommt einen Platz. 


Gleiche Chancen für alle Kinder

Seit der Pandemie ist sie in aller Munde: die Digitalisierung an den Schulen. Neben Apps und Tools für onlinegestützten Unterricht bietet die Digitalisierung auch ganz neue Möglichkeiten. An einer davon arbeitet das Team um Prof. Monika Kil: frühe Förderdiagnostik zwecks Erhebung von Lern- oder Entwicklungsständen der Kinder. Dies könne, so die Hoffnung, zu schnelleren und paßgenaueren Problemlösungen führen und Lerndefizite adressieren, bevor sie Schwierigkeiten machen. 


Lockdown: Schüler verloren Kontakt zu ihren Schulen

Während der ersten Corona-bedingten Schulschließungen im Frühjahr 2020 hatten rund 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler keinen Kontakt zu ihren Schulen. Vor allem in ländlichen Regionen gelang es nicht, den Kontakt zu halten. Lediglich etwa 25 Prozent der dortigen Schüler erhielten während der Schließungen Lernmaterial in Form von Onlineunterricht. In den Städten wurden hingegen etwa 60 Prozent der Schüler dadurch versorgt. 


Lernlücken wegen Pandemie – was tun?

Seit Beginn der Pandemie herrscht Ausnahmezustand an den Schulen. Mit heißer Nadel wird an der Digitalisierung gestrickt, und vieles ist gelungen. Trotz allem ist klar: Homeschooling und digitaler Unterricht ersetzen keinen geregelten Schulablauf. Es entstehen Lernlücken, die mit zunehmender Dauer der Lage anwachsen. Ob und wie diese Lernlücken geschlossen werden können, ist trotz verschiedener Ansätze noch unklar. Derweil verabschieden sich in den kommenden Wochen die ersten Jahrgänge ins Berufsleben, die seit über einem Jahr keinen geregelten Unterricht mehr hatten.