Den Doktor in der Tasche
Zahl der Promovierenden steigt

 

(ps) Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist die Zahl der Promotionsverfahren an deutschen Universitäten im Jahr 2021 erneut gestiegen. Dabei hat vor allem der Bereich Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg hingelegt und hält sich weiter auf Platz 1. An den vier betiebtesten Universitäten finden sich zusammen 16 Prozent aller Promovierenden.

Die Promotion ist für viele der krönende Abschluß der Universitätslaufbahn – selbst dann, wenn keine wissenschaftliche oder medizinische Karriere angestrebt wird. Entsprechend groß ist das Interesse, wie nun auch die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) belegen. Dabei wird eine neue Schwelle überschritten: im Jahr 2021 waren knapp über 200.000 Menschen in Promotionsverfahren an den Universitäten der Republik registriert. Das sind etwa 8.000 bzw. über vier Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Promotionsanfänge hat leicht zugenommen, um 2 Prozent auf nun 36.200 Menschen. Dabei liegt das Durchschnittsalter der Promotionsanfänger*innen bei 26,9 Jahren, das Durchschnittsalter aller Promovierenden bei 30,2 Jahren.

An der Spitze der Promotionsfächer steht Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften mit 52.000 Menschen bzw. 26 Prozent aller Promovierenden. Damit hat dieser Bereich in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Zuwachs erlebt – im Wintersemester 2014/15 waren es noch 19.300 bzw. 10 Prozent. Auf den zweiten Platz verwiesen wurden die Naturwissenschaften und Mathematik, in diesem Bereich streben 2021 etwa 23 Prozent ihre Promotion an. Auf dem dritten Platz finden sich die Ingenieurwissenschaften mit 18 Prozent, dicht gefolgt von den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 17 Prozent.

Den ersten Platz der beliebtesten Promotionsstandorte müssen sich gleich vier Universitäten teilen: jeweils vier Prozent aller Promovierenden finden sich an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Technischen Universität München und der Technischen Hochschule Aachen. Mit gut 3 Prozent folgen die Uni Dresden und die Uni Bonn. Dies deckt sich also nicht einfach mit der Größe der Universitäten – der Studierendenzahl nach liegt die Uni Köln auf Platz 1 und die Uni Heidelberg kommt nicht mal in den Top 10 vor. Hier macht sich nicht zuletzt auch die Attraktivität für internationale Studierende bemerkbar: 23 Prozent aller Promovierenden haben eine ausländische Staatsangehörigkeit.

Das Geschlechterverhältnis unter den Promovierenden insgesamt ist ausgeglichen: etwa 48 Prozent sind weiblich, 52 Prozent männlich, eine Veränderung um einen Prozentpunkt zugunsten der Frauen im Vergleich zum Vorjahr. In den einzelnen Fachbereichen sehen die Geschlechterverhältnisse jedoch teilweise sehr unterschiedlich aus. Beispielsweise sind im Bereich der Ingenieurwissenschaften beachtliche 78 Prozent der Promovierenden männlich, im Bereich Kunst/Kunstwissenschafen dagegen 67 Prozent weiblich. "In absoluten Zahlen", wie Destatis weiter mitteilt, "promovierten Männer am häufigsten in den Ingenieurwissenschaften (28.000), Frauen in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (31.900)."

Quellen:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/08/PD22_347_213.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/09/PD21_431_213.html
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/Publikationen/Downloads-Hochschulen/promovierendenstatistik-5213501217004.pdf
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/Publikationen/Downloads-Hochschulen/promovierende-5213104149004.pdf