Lockdown: Schüler verloren Kontakt zu ihren Schulen
Repräsentative Schulleitungs-Studie „Leadership in German Schools (LineS)“

 

Während der ersten Corona-bedingten Schulschließungen im Frühjahr 2020 hatten rund 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler keinen Kontakt zu ihren Schulen. Vor allem in ländlichen Regionen gelang es nicht, den Kontakt zu halten. Lediglich etwa 25 Prozent der dortigen Schüler erhielten während der Schließungen Lernmaterial in Form von Onlineunterricht. In den Städten wurden hingegen etwa 60 Prozent der Schüler dadurch versorgt.

 

Nur etwa drei von vier Schulkindern (71 Prozent) in Deutschland hatten während der Schulschließungen im Frühjahr 2020 regelmäßigen Kontakt mit ihrer Schule, das heißt mindestens einmal pro Woche. In ländlichen Regionen (Schulstandorte mit weniger als 3.000 Einwohnerinnen und Einwohnern) waren es nur drei von fünf Schülerinnen und Schülern (60 Prozent).

 

Bundesweit berichten Schulleitungen über alle Regionen hinweg von einer mangelnden digitalen Ausstattung in Schulen und Elternhäusern, die den Fernunterricht sehr stark beeinträchtigt habe.

 

Die Ergebnisse stammen aus der repräsentativen Schulleitungs-Studie „Leadership in German Schools (LineS)“, die gemeinsam von Wissenschaftlern der Universitäten Tübingen und Lüneburg sowie der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz durchgeführt wurde. In der Studie wurden zwischen April und Juni 2020 insgesamt 306 zufällig ausgewählte Schulleitungen allgemeinbildender Schulen befragt. Eine Folgestudie, die der Frage nach den gezogenen Lehren aus den kurzfristigen Schließungen des vergangenen Jahres nachgeht, soll voraussichtlich im Sommer oder Herbst diesen Jahres stattfinden.

 

Quelle: https://www.bildungsspiegel.de/news/weiterbildung-bildungspolitik/4903-erster-lockdown-ein-drittel-aller-schueler-hatte-keinen-kontakt-zur-schule