Neues Zentrum für Pflanzenforschung
Grundsteinlegung in Düsseldorf

 

(ps) Klimawandel, Bodenverlust, Verlust von Biodiversität, Überbevölkerung – die Herausforderungen an die Ernährungssicherheit der Menschheit sind groß. Aus diesem Grund hat die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) nun den Grundstein für ein in Deutschland und Europa einzigartiges Pflanzenforschungszentrum gelegt. Am "Plant Environmental Adaptation Center" (PEAC) soll Pflanzengenetik mit Schwerpunkt auf Anpassungsmechanismen gegen Dürre, Hitze oder Starkregen erforscht werden. Damit, so die Hoffnung, kann ein Beitrag zur Versorgungssicherheit in Zeiten des Klimawandels geleistet werden.


"Im PEAC werden genetisch präzise definierte Versuchspflanzenpopulationen - sowohl Modellpflanzen als auch relevante Nutzpflanzen - verschiedenartigen, aber präzise steuerbaren und dynamisch variierbaren Umweltbedingungen ausgesetzt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Biologie, Mathematik, Informatik und den Datenwissenschaften arbeiten hier eng zusammen, um die zugrundeliegenden Gene nicht nur zu identifizieren, sondern ihre Funktionen mechanistisch zu verstehen", erläutert Projektsprecher Prof. Rüdiger Simon den Ansatz. Ab 2024 sollen über 50 Forschende verschiedener Disziplinen dieses Themenfeld bearbeiten.

Der hochtechnisierte Forschungsneubau bietet dafür alle Möglichkeiten: Auf 1.900 Quadratmetern Nutzfläche finden sich Labore, Gewächshäuser und modernste Pflanzenanzuchtkammern, mit denen unterschiedlichste Umweltbedingungen simuliert werden können – etwa denen von Südfrankreich oder Skandinavien. Prof. Peter Kleinebudde freut sich: "PEAC ist als Forschungseinrichtung einzigartig in Europa." Allein die Planung und der Bau erwiesen sich bereits als ausgesprochen komplex. Dr. Sönke Biel, Dezernent Gebäudemanagement der HHU: "Die Ingenieurinnen und Ingenieure des [Bauträgers], der HHU und der externen Büros haben bei der Planung des PEAC Neuland betreten, weil das Gebäude in seiner Art einmalig ist."

Für die Forschungen, die dort betrieben werden, ist es auch höchste Zeit, wie Rektorin Prof. Anja Steinbeck betont: "Die Forscherinnen und Forscher des PEAC werden einer zentralen gesellschaftlichen Aufgabe unserer Zeit begegnen, der Ernährungssicherung für eine wachsende Weltbevölkerung." Schon heute befassen sich verschiedene Forschungsgruppen an der HHU mit dieser Frage. So gibt es bereits das Exzellenzcluster für Pflanzenforschung CEPLAS an der HHU. Und auch als Studierende*r kann man sich diesen Fragen bereits widmen: Im Masterstudium Biologie kann der Schwerpunkt "Plant Sciences - Ernährungssicherheit im Klimawandel" gewählt werden, der genau auf diese Fragen vorbereitet. 

Quellen:

https://www.blb.nrw.de/presse/pressemeldungen/pressedetails/baustart-fuer-neues-forschungsgebaeude-peac 

https://www.biologiestudium.hhu.de/forschungsbereiche/pflanzenwissenschaften-fuer-ernaehrungssicherheit-im-klimawandel 

https://www.ceplas.eu/de/home/