"Es gibt nichts Wichtigeres als die Zukunft unserer Kinder"
Nürnberg: Eltern berichten von ihren Erfahrungen auf der parentum - Berufswahlmesse für Eltern+Jugendliche

 

(kic) "Die wissenschaftliche Literatur zeigt, dass Eltern für Jugendliche eine wichtige Rolle bei der Berufswahl einnehmen. Sie sind nicht nur wichtige Ratgeber bei der Berufswahl, sondern spielen im gesamten Bildungskontext der Kinder und Jugendlichen eine prägende Rolle. Kurzum: Das Eltern-haus nimmt als non-formaler Bildungsort auf die Jugendlichen Einfluss", heißt es in der Studie "Das Aktivierungspotenzial von Eltern im Prozess der Berufsorientierung – Möglichkeiten und Grenzen"1. Daher gehören auch die in 2020 bundesweit rund 30 parentum – Berufswahlmessen für Eltern+Jugendliche des IfT zu wichtigen Bausteinen der Berufsorientierung. Auf der parentum Nürnberg haben wir Eltern zum Thema befragt.

Auf der parentum 2020 Ende Januar in Nürnberg konnten Schüler*innen und deren Eltern mit 74 regionalen und überregionalen Unternehmen, weiterführenden Schulen, Hochschulen sowie Beratungsinstitutionen ins Gespräch kommen. Mehr als 1.400 Besucher nutzten das Angebot in diesem Jahr. In kurzen Interviews haben uns einige der Eltern, die ihre Kinder auf die parentum begleitet hatten, Fragen rund um das Thema parentum und Berufsorientierung beantwort.

Holger Scheske aus Altdorf bei Nürnberg erklärte: "Wir sind hier, um für meine Tochter zu schauen, in welche Richtung der Weg gehen soll. Sprich, ob es ein beruflicher Werdegang oder erst mal eine Weiterbildung schulischer Natur wird."

Birgit Seidel aus Nürnberg zeigte sich zufrieden: "Meine Tochter wollte ganz freiwillig zu der parentum-Messe gehen, meinen Sohn mussten wir da schon ein bissl eindeutiger einladen, damit er hier vorbeischaut. Aber sie haben mehrere Gespräche geführt. Wir sind ganz zufrieden. Schaun wir mal, was rauskommt."

Auch Frau Halm aus Nürnberg sagte, ihr habe die parentum gefallen. Besonders gut gefalle ihr, dass alles sehr informativ und sehr gut erklärt worden sei. "Man kann sich für die Kinder nun vorstellen, was man alles vorbereiten muss. Ich unterstütze meine Tochter bei der Berufsorientierung durch viele Gespräche, sodass ich weiß, was ihre Ziele sind, was ihr gefällt."

    Auf der mittlerweile sechsten parentum in Nürnberg standen wieder etliche Vorträge auf dem Programm. So informierte zum Beispiel die Bundespolizei in ihrem Vortrag "Mit Sicherheit vielfältig" über die beruflichen Möglichkeiten, die Technische Fakultät Universität Erlangen-Nürnberg über das Informatikstudium und ein Vertreter der Bundeswehr stellte "die Bundeswehr als Arbeitgeber" vor. In einem Workshop der vocatium Akademie des IfT stand "Der Schlüssel zum Traumberuf – Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen?" thematisch im Mittelpunkt. Neben Vorträgen und Workshops gehört auch ein kostenloser Bewerbungsmappencheck zum festen Bestandteil jeder parentum.

    Barbara Scheuerlein aus Heilsbronn interessierten besonders die Vorträge: "Ich bin mit meinem Sohn hier auf der parentum. David geht in die 11. Klasse vom Gymnasium und es steht so langsam die Berufswahl an. Es ist sehr schwierig, das Kind zu unterstützen, die Vor- und Nachteile von einem Beruf zu kennen. Das Kind geht oft in eine ganz andere Richtung als die Eltern. Von der parentum verspreche ich oder erhoffe ich mir zumindest von den Vorträgen sehr viel. Es sind Vorträge dabei, die den David ansprechen, weil er vorhat, in den Bereichen zu arbeiten. Ich hoffe, dass wir da ein Stück weiter kommen und ich daheim mit ihm ein bisschen differenzierter die Vor- und Nachteile diskutieren kann."

    Stephan Bach aus Schwabach antwortete auf die Frage, ob ihm die parentum neue Eindrücke vermittelt hat: "Vor allem die Vielfalt von manchen Berufen war mir im Vorfeld gar nicht so klar. Und das hat mich sehr bestärkt." Weiter erklärte er: "Ich habe nicht gedacht, dass wir hier so viele Berufe sehen und erklärt bekommen. Ich bin hier, weil meine Tochter sehr, sehr unschlüssig für die Berufswahl war und auch noch ist. Aber trotz alledem hat sie hier jetzt gewisse Ausschlussfaktoren erkannt."

    Irmgard Friedrich aus Nürnberg betonte wie wichtig die Berufswahl aus ihrer Sicht ist: "Ich möchte meinen Sohn unterstützen, dass er auch den richtigen Beruf erlernt. Ich habe Spaß an meinem Beruf und das soll er in Zukunft auch haben."

    Auch die Schülerin Vanessa Halm aus Nürnberg berichtete von ihren Eindrücken:  "Ich bin in der 9. Klasse in einer Realschule. Also, ich fand es hier sehr gut. Ich fand auch die Leute sehr nett und aufgeschlossen. Man konnte viel mehr darüber erfahren, was einem gefällt und auch in welche Richtung man später gehen möchte. Ich habe auch viel mehr Informationen gefunden zu Praktika, die ich machen möchte."

    Eine Mutter, die ihre Tochter begleitet hatte, berichtete hinsichtlich der Phase der Berufsorientierung: "Ich versuche, immer verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen, und dann natürlich auch auf die Interessen des Kindes einzugehen. Speziell zeige ich dann verschiedene Unternehmen auf und dann muss ich gucken, wo die Tendenz halt hingeht, wo sie Interesse entwickeln würde." In Bezug auf Hochschulen habe ihr die parentum auf jeden Fall neue Eindrücke vermittelt. "Das wird zu wenig an der Realschule noch frequentiert, dass man sagt, man möchte einen speziellen Einblick in die Hochschule." Ihre Tochter habe auf der parentum neue Möglichkeiten für sich entdeckt. "Sie hat tatsächlich Interesse an der Polizei. Das war mir noch gar nicht so bewusst. Aber letztendlich ist sie erst 15 Jahre alt, und da kann man sich jetzt eh noch nicht so festlegen." Ihr Fazit zur parentum: "Also, ich finde es hier sehr vielseitig. Es sind viele große Unternehmen da, aber auch kleinere Unternehmen, von denen man noch gar nicht so viel gehört hat. Ich finde das Spektrum äußerst weitläufig."

    Abschließend brachte es Peter Enzelberger aus Markt Berolzheim auf den Punkt: "Bewogen hierher zu kommen, hat uns die Zukunft unseres Sohnes. Ich denke, es gibt nichts Wichtigeres als die Zukunft unserer Kinder und die kann man nie rechtzeitig genug vorbereiten."

     

    1 Die Studie wurde 2017 für das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) erstellt.