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Frauenanteil bei Hochschulleitungen gestiegen

Eine junge Frau in einer Männergruppe (Symbolbild). Bild von pressfoto via Freepik.

Frauen in Führungspositionen sind nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Wissenschaft unterrepräsentiert. Eine neue Analyse des CHE Centrum für Hochschulentwicklung legt nun aber einen beachtlichen Anstieg bei den weiblichen Hochschulleitungen nahe.

 

(ps) Es ist ja doch erstaunlich: Frauen stellen etwa die Hälfte der Bevölkerung, folglich die Hälfte der Schüler*innen, mit 52,4 Prozent sogar knapp mehr als die Hälfte der Studierenden, und mit 52,8 Prozent die ebenfalls größere Gruppe derer, die ihren Abschluss dann auch erreichen. Doch blickt man dann auf die Zahl der Professorinnen und Frauen in Hochschul-Führungspositionen, so fällt der Anteil schlagartig stark ab.

Nun hat das CHE Centrum für Hochschulentwicklung eine neue Auswertung ihrer Daten vorgenommen und kommt zu einem beachtlichen Ergebnis: Im Dezember 2024 lag der Anteil der Frauen unter den Rektor*innen bzw. Präsident*innen der staatlichen Hochschulen bei 35 Prozent. Das klingt zwar ausbaufähig, jedoch lag diese Quote 2021, also lediglich drei Jahre zuvor, mit 25 Prozent noch um 10 Prozentpunkte niedriger.

Dabei liegt der Durchschnittswert der Universitäten bei 41 Prozent Frauenanteil, bei den (Fach-)Hochschulen bei 30 Prozent. „Noch nie gab es so viele Frauen an der Spitze staatlicher deutscher Hochschulen – das zeigt eine bemerkenswerte Dynamik. Spannend finde ich vor allem, dass überwiegend Frauen neu an ihre jetzige Hochschule gekommen sind – also zuvor nicht dort gearbeitet haben. Das birgt das Potenzial für viel frischen Wind“, bilanziert Isabel Roessler, die seit 2019 die Entwicklung für das CHE auswertet, in einer Mitteilung des Hauses.


Mehr Ostdeutsche – geringeres Durschschnittsalter
 

Neben dem Frauenanteil wurde auch die Herkunft und das Durchschnittsalter des Führungspersonals an den Hochschulen beleuchtet. Mit Blick auf die Herkunft zeigt sich, dass langsam aber sicher mehr Ostdeutsche repräsentiert sind. So habe es zu Beginn der jährlichen Erhebungen 2018 keine*n einige*n Ostdeutsche*n in einer Leitungsposition gegeben – 2024 wurden immerhin zwölf staatliche Hochschulen von Menschen aus Ostdeutschland (ohne Berlin) geleitet. Von den 174 Führungspersonen kamen mit 29 anteilig am meisten aus Nordrhein-Westfalen, und lediglich neun Personen hätten einen Geburtsort im Ausland. Das Durchschnittsalter ist im Vergleich zum Vorjahr leicht auf nunmehr 58 Jahre gesunken. Gut ein Zehntel der Hochschulleitungen sei dabei jünger als 50 Jahre.


Quellen:

CHE Centrum für Hochschulentwicklung / idw: PM „Frauen leiten mehr als ein Drittel der staatlichen Hochschulen in Deutschland“, Jan Thiemann, 28.04.2025; online: idw-online.de/de/news851192

Statistisches Bundesamt (Destatis): „Frauenanteile nach akademischer Laufbahn“, o.A., o.D./Stand 6.12.2024; online: www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/Tabellen/frauenanteile-akademischelaufbahn.html

 

29.04.2025

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